Güde 300/10/50
Ich habe einen Güde 300/10/50 der jetzt den Geist aufgegeben hat. Ich hab den seid 4 Jahren und bis auf zweimal im Jahr Räder mit dem Schlagschrauber umziehen, Bälleund Poolzubehör aufpusten hat der nix machen müssen.
Plötzlich lief der Motor nicht mehr.
Er läßt sich leicht von Hand drehen, den Druckschalter habe ich auch schon überbrückt.
Andrehen von Hand hab ich auch schon versucht.
Kann es trotzdem am Kondensator liegen?
Was bzw. wo muss ich messen um Festzustellen ob Rotor oder Stator durchgebrannt ist.
Plötzlich lief der Motor nicht mehr.
Er läßt sich leicht von Hand drehen, den Druckschalter habe ich auch schon überbrückt.
Andrehen von Hand hab ich auch schon versucht.
Kann es trotzdem am Kondensator liegen?
Was bzw. wo muss ich messen um Festzustellen ob Rotor oder Stator durchgebrannt ist.
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- Beiträge: 267
- Registriert: Sa 23. Aug 2003, 18:00
Hallo,
wieviele Kondensatoren hat der Motor denn? Bei einem wird es sich um einen Drehstrom-Asynchronmotor (DASM) handeln, der bei den 230-V-Geräten mit einem Kondensator zur Erzeugung einer Hilfsphase in Steinmetzschaltung ausgestattet ist. Am Rotor wird es dann nicht liegen, da dieser bei DASM ein Alu-Druckgussmetallpaket mit dicken Stäben ist - sehr unwahrscheinlich, dass dort ein Fehler auftritt.
Bei zwei Kondensatoren handelt es sich um einen Kondensatormotor, mit Betriebs- und Anlaufkondensator, aber auch so ein Motor hat einen Kurzschlussläufer, der nicht defekt gehen wird.
1. Maßnahme: Die Motoren im einphasigen Betrieb an Kompressoren sind stark gefordert, technologiebedingt weisen sie ein geringes Anlaufdrehmoment auf und sind ein Kompromiss der eher zu einem schlechten Wirkungsgrad führt. Bei Betrieb über Kabeltrommel (Leitungsroller) kommt es gerne aufgrund des zu geringen Leitungsquerschnitts zu einem Spannungfall, der zu einer höheren Stromaufnahme am Motor führt. Solche Kompressormotoren weisen daher in der Regel einen Motorschutzschalter auf.
Schau mal bitte auf dem Klemmenkasten des Motors neben der Leitungseinführung, ob sich dort solch ein Motorschutzschalter befindet und du den roten Stift wieder reindrücken kannst.
2. Maßnahme: Mess mal mit einem zweipoligen Spannungsprüfer im Motor-Klemmbrett, ob überhaupt Spannung anliegt.
3. Maßnahme: Natürlich kann es an den Kondensatoren liegen. Hier wäre zu prüfen, ob der Anlaufkondensator (falls vorhanden) elektrisch zu- und wieder abgeschaltet wird (geschieht über in Reihe geschaltete Kaltleiter, irgendwelche Thermo- oder Fliehkraftschalter). Der Anlaufkondensator ist normalerweise nicht für Dauerbetrieb ausgelegt und geht dann auch kaputt.
Wer das fachgerecht prüfen möchte muss sich in E-Technik ein bisschen auskennen. Ich würde deshalb empfehlen den Motor abzuklemmen, auszubauen und zu einem Elektromaschinenbauer (=spezialisierte Fachwerkstatt für Elektromotoren) zu bringen. Die Prüfung, ob die Kondensatoren das Problem sind, sollte eine leichte Übung dort sein.
4. Maßnahme: Wenn eine Wicklung im Stator defekt ist - was gut sein kann - dann riecht man das oft nach abnehmen des Lagerschilds, aufgrund des verbrannten Epoxidharzes. Das kann ein Elektromaschinenbauer zwar im Rahmen einer Neuwicklung reparieren, aber im Allgemeinen werden Normmotoren
Viel Erfolg wünsche ich.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
wieviele Kondensatoren hat der Motor denn? Bei einem wird es sich um einen Drehstrom-Asynchronmotor (DASM) handeln, der bei den 230-V-Geräten mit einem Kondensator zur Erzeugung einer Hilfsphase in Steinmetzschaltung ausgestattet ist. Am Rotor wird es dann nicht liegen, da dieser bei DASM ein Alu-Druckgussmetallpaket mit dicken Stäben ist - sehr unwahrscheinlich, dass dort ein Fehler auftritt.
Bei zwei Kondensatoren handelt es sich um einen Kondensatormotor, mit Betriebs- und Anlaufkondensator, aber auch so ein Motor hat einen Kurzschlussläufer, der nicht defekt gehen wird.
1. Maßnahme: Die Motoren im einphasigen Betrieb an Kompressoren sind stark gefordert, technologiebedingt weisen sie ein geringes Anlaufdrehmoment auf und sind ein Kompromiss der eher zu einem schlechten Wirkungsgrad führt. Bei Betrieb über Kabeltrommel (Leitungsroller) kommt es gerne aufgrund des zu geringen Leitungsquerschnitts zu einem Spannungfall, der zu einer höheren Stromaufnahme am Motor führt. Solche Kompressormotoren weisen daher in der Regel einen Motorschutzschalter auf.
Schau mal bitte auf dem Klemmenkasten des Motors neben der Leitungseinführung, ob sich dort solch ein Motorschutzschalter befindet und du den roten Stift wieder reindrücken kannst.
2. Maßnahme: Mess mal mit einem zweipoligen Spannungsprüfer im Motor-Klemmbrett, ob überhaupt Spannung anliegt.
3. Maßnahme: Natürlich kann es an den Kondensatoren liegen. Hier wäre zu prüfen, ob der Anlaufkondensator (falls vorhanden) elektrisch zu- und wieder abgeschaltet wird (geschieht über in Reihe geschaltete Kaltleiter, irgendwelche Thermo- oder Fliehkraftschalter). Der Anlaufkondensator ist normalerweise nicht für Dauerbetrieb ausgelegt und geht dann auch kaputt.
Wer das fachgerecht prüfen möchte muss sich in E-Technik ein bisschen auskennen. Ich würde deshalb empfehlen den Motor abzuklemmen, auszubauen und zu einem Elektromaschinenbauer (=spezialisierte Fachwerkstatt für Elektromotoren) zu bringen. Die Prüfung, ob die Kondensatoren das Problem sind, sollte eine leichte Übung dort sein.
4. Maßnahme: Wenn eine Wicklung im Stator defekt ist - was gut sein kann - dann riecht man das oft nach abnehmen des Lagerschilds, aufgrund des verbrannten Epoxidharzes. Das kann ein Elektromaschinenbauer zwar im Rahmen einer Neuwicklung reparieren, aber im Allgemeinen werden Normmotoren
Viel Erfolg wünsche ich.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
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Hallo,
das ledigliche Vorhandensein eines Betriebskodensators vereinfacht die Fehlersuche natürlich. Es finden sich übrigens im Internet hilfreiche Ersatzteillisten und Explosionszeichnungen vom Güde 300/10/50:
http://www.motoruf.de/mo/ersatzteillisten/Guede/
und im Speziellen:
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-03.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-04.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-05.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-06.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
das ledigliche Vorhandensein eines Betriebskodensators vereinfacht die Fehlersuche natürlich. Es finden sich übrigens im Internet hilfreiche Ersatzteillisten und Explosionszeichnungen vom Güde 300/10/50:
http://www.motoruf.de/mo/ersatzteillisten/Guede/
und im Speziellen:
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-03.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-04.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-05.pdf
http://ersatzteillisten.motoruf.de/Guede/50054-06.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
So, will mal melden..
Bis jetzt habe ich keine Zeit gehabt um groß nachzusehen, aber er hat keinen Schutzschalter, ich habe nix gefunden! Außerdem hat es in der Garage etwas komisch gerochen als ich die Tage vorher rein bin...
Ich denke es läuft daruf hinaus den Motor zu messen und dann über Motoruf Teile zu bestellen falls das nicht den Rahmen sprengt.
Ich halte Euch weiter auf dem laufenden und bedanke mich schon einmal für die kompetente Hilfe!
Bis jetzt habe ich keine Zeit gehabt um groß nachzusehen, aber er hat keinen Schutzschalter, ich habe nix gefunden! Außerdem hat es in der Garage etwas komisch gerochen als ich die Tage vorher rein bin...
Ich denke es läuft daruf hinaus den Motor zu messen und dann über Motoruf Teile zu bestellen falls das nicht den Rahmen sprengt.
Ich halte Euch weiter auf dem laufenden und bedanke mich schon einmal für die kompetente Hilfe!
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Hallo,
schau mal hier in die Betriebsanleitung:
http://www.guede.ws/sys/dl/50008_50013_ ... 066_de.pdf
Auf S. 14 ist eine Abbildung des Motorschutzschalters, der sich am Klemmenkasten befindet.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
schau mal hier in die Betriebsanleitung:
http://www.guede.ws/sys/dl/50008_50013_ ... 066_de.pdf
Auf S. 14 ist eine Abbildung des Motorschutzschalters, der sich am Klemmenkasten befindet.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kreienberg
Nun, mit Motor ausbauen geht nicht so ohne Probleme. Der Kompressorteil und der Elektromotor sind eine Baueinheit. Dann müsste der Motor schon zerlegt werden.
Dazu muss sowieso die schwarze Plastikabdeckung des Aggregates abgenommen werden. Wenn diese entfernt ist, nochmals die Kabelverbindungen anschauen. Irgendwo unter dieser Verkleidung müssen Steckverbinder für den Kondensator und die einzelnen Wicklungsenden sein. Bei manchen dieser preiswerten Kompressoren ist dann auch der Motorschutz an das hintere / vordere Lagerschild angeschraubt. Durch Vibrationen kommt es auch gelegentlich zu Kabelschäden im Bereich der Steckverbinder.
Dazu muss sowieso die schwarze Plastikabdeckung des Aggregates abgenommen werden. Wenn diese entfernt ist, nochmals die Kabelverbindungen anschauen. Irgendwo unter dieser Verkleidung müssen Steckverbinder für den Kondensator und die einzelnen Wicklungsenden sein. Bei manchen dieser preiswerten Kompressoren ist dann auch der Motorschutz an das hintere / vordere Lagerschild angeschraubt. Durch Vibrationen kommt es auch gelegentlich zu Kabelschäden im Bereich der Steckverbinder.