Rillenkugellager aufschrumpfen !!!!

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hans_1986
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Beitrag von hans_1986 »

Kann mir jemand sagen mit wieviel Gard ich ein Rillenkugellager erwäremen muss um es auf eine welle aufzuschrumpfen???
Stulle
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Beitrag von Stulle »

Ich würde empfehlen, das Lager gar nicht zu erwärmen, sondern die Welle zu kühlen.
hans_1986
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Beitrag von hans_1986 »

ok das konnte ich mir theoretisch vorstellen aber da noch nie was von gehört gibts da vorteile im gegensatz zum erwäremen?
Stulle
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Beitrag von Stulle »

Der Vorteil liegt darin, daß der Siedepunkt von flüssigem Stickstoff, den man dafür üblicherweise verwendet, bei knapp -196° C liegt. Soweit wirst Du ein normales Lager in der anderen Richtung kaum erwärmen können, ohne daß der Schmierstoff schaden nimmt bzw. die Lebensdauer des Lagers reduziert wird.

matthias.h

Beitrag von matthias.h »

Hallo,

sicherlich ist es in den meisten Fällen erheblich einfacher, das Lager zu erwärmen, als die Welle abzukühlen.

Seitens der Wälzlagerhersteller wird eine Temperaturobergrenze von 120°C angegeben, empfohlen wird ein Temperaturintervall von 80-100°C, die möglichst auf temperaturgeregelten Heizeinrichtungen erreicht werden sollte. Bei darüberliegenden Termperaturen wird i.d.R. die Wärmebehandlung des Lagers nachteilig beeinflusst.

Ab Werk mit Schmierstoff ausgelieferte Lager mit Dicht- oder Deckscheiben dürfen wegen möglicher Schäden am Schmierstoff nicht über 80°C erwärmt werden. Zu achten ist in diesem Fall auch darauf, dass die Dichtscheiben nicht direkt mit heißen Oberflächen des Heizgeräts in Kontakt kommen sollten.

Weitere Infos zur Montage von Wälzlagern findet man in den einschlägigen Druckschriften der Hersteller, z.B. FAG WL 80 100/3 DA unter
http://tinyurl.com/2xw8er

Viel Erfolg wünscht

Matthias
Stulle
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Beitrag von Stulle »

"sicherlich ist es in den meisten Fällen erheblich einfacher, das Lager zu erwärmen, als die Welle abzukühlen."

Würd ich so nicht sagen.

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"...die möglichst auf temperaturgeregelten Heizeinrichtungen erreicht werden sollte."

Denn genau da haperts meistens.

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"Ab Werk mit Schmierstoff ausgelieferte Lager mit Dicht- oder Deckscheiben dürfen wegen möglicher Schäden am Schmierstoff nicht über 80°C erwärmt werden."

Und genau diese Überwärmung ist dann meist die Folge.
Matthias

Beitrag von Matthias »

Meiner Erfahrung nach ist das Erwärmen des Lagers die gängigere Methode, weil es i.d.R. eben einfacher ist, ein verhältnismäßig kleines Lager in einen Heizofen oder notfalls den Backofen zu Hause zu stecken, als einen oftmals großen, sperrigen Lagersitz (Welle oder sonstiges Bauteil) in ein entsprechend großes Stickstoffbad.

Ganz abgesehen davon, dass wahrscheinlich nur die wenigsten Privatanwender (und um einen solchen handelt es sich denke ich bei dem Thread-Ersteller) flüssigen Stickstoff zu Hause lagern ;-)

Die Problematik der übermäßigen Erhitzung des Schmiermittels ist kann man je nach Lagerart bzw.dessen Dichtungstyp durch Nachfetten problemlos entschärfen.

100°C sind dann wie bereits in #5 beschrieben ein typischer Wert für die Erwärmung vor dem Aufschrumpfen.
Ralf
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Beitrag von Ralf »

Um die Temperatur und die Kraft zum Montieren zu berechnen bräuchte man die Fertigungstoleranzen und Angaben über Oberflächenrauhigkeit, Werkstoffe, etc...

Also: Lager in Backofen, Welle in die Tiefkühltruhe. Temperaturen kannst du ja oben nachlesen.

Aber nicht erwarten, dass alles einfach so zusammenfällt, meistens ist noch ein erheblicher Kraftaufwand nötig. Und es bleibt je nach Grösse nicht viel Zeit, sobald sich beide Materialien flächig berühren.

Genausowichtig ist beim Montieren eine passende Treibhülse, die exakt und ganzflächig auf dem Ring liegt, der gepresst wird - also nicht aussen pressen, wenn das Lager auf ne Welle muss (is klar ne? ;).
Stulle
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Beitrag von Stulle »

"Ganz abgesehen davon, dass wahrscheinlich nur die wenigsten Privatanwender (und um einen solchen handelt es sich denke ich bei dem Thread-Ersteller) flüssigen Stickstoff zu Hause lagern ;-)"

Wenn ich mir mal die anderen Freds von dem Herrn durchlese, geht es wohl weniger um Privatanwender sondern eher um was Gewerbliches (Meisterprüfung oder sowas würde ich mal vermuten).

Und jeder, der beim Händler Gas bestellt, kann da üblicherweise auch flüssigen Stickstoff bestellen.

Ohne größeren Aufwand machbar ist die Stickstoffmethode jedenfalls, leicht in Schriftform zu "verarbeiten auch und nur DEN einen, z.B. erwärmen, gibts, wie so oft, nicht.

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