Unterschied zwischen BlechKNABER und BlechSCHERE?

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Chris@work
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Beitrag von Chris@work »

Hallo!

Wo liegt der Unterschied zwischen Blechknaber und -schere? Ist es, daß der knaber statt 2 Scherklingen das Blech durchtrennt indem er es "ausstempelt"? Wo sind dann die Vor- und nachteile der Technik und welche sollte man nehmen? Es geht hauptsächlich darum Formen aus dünnem Bech zu schneiden, kann aber auch dicker werden (Karosserieblech).

Gruss
Christian
Matthias

Beitrag von Matthias »

Hallo chris@work!

Eine Blechschere funktioniert im Prinzip genauso wie eine normale Haushaltsschere, nur dass das Schließen der Schneiden häufig nicht über ein Gelenk realisiert wird. Die zweite Schneide ist in diesem Fall an einem oszillierenden Stempel befestigt, durch den die Scherbewegung zustande kommt. Bei FEIN (http://www.fein.de) gibts Geräte, die bis zu 4,2 mm Blechdicke schaffen. Hierbei hat man im Prinzip keinen Materialverlust, allerdings ist man mit dem Kurvenradius eingeschränkt (Beispiel FEIN: 15 - 25mm). Ein Eintauchen in das Material, z. B. zum Heraustrennen von inneren Ausschnitten, ist nur bei sehr großen Vorbohrungen (ca. > 50 mm oder noch mehr) möglich.

Darüber hinaus gibt es noch Schlitzscheren, die an 2 Schneiden (2 spiegelbildliche Scheren nebeneinander) das Material trennen. Dabei fällt dann ein ca. 5 mm breiter Blechstreifen entsprechend der Schnittlänge an der Schnittkante ab. Bei FEIN gibt es solche Geräte bis 2 mm Blechstärke, Kurvenradien minimal 90 mm, mit speziellen Kurvenmessern minimal 30 mm. Die Eintauchdurchmesser liegen hier bei ca. 15 mm, mit den bereits erwähnten speziellen Kurvenmessern auch schon ab 8 mm (FEIN).

Die Funktionsweise eines Blechknabbers ähnelt entfernt der eines normalen Bürolochers: Durch einen oszillierenden Rundstempel werden in Schnittrichtung viele sichelförmige Blechstücke gegen eine Matrize aus dem Werkstück herausge-"knabbert" (Daher wohl der Name, man könnte es auch als Stanzvorgang bezeichen). Geräte gibts (mal wieder von FEIN) bis zu 5 mm Blechstärke, Kurvenradien beginnen bei ca. 30 mm und die Eintauchdurchmesser bei 22 mm.

Die Schnittkanten von Blechschere und Schlitzschere muss man, sofern man eine ruhige Hand beim Schneiden hatte, eigentlich nur noch entgraten. Beim Knabber hingegen haben die Schnittkanten von dem Rundstempel so eine "Wellenkontur", die man in den meisten Fällen anschließend noch durch feilen oder schleifen glätten muss.

Sicherlich gibt es auch andere Hersteller als FEIN, die solche Geräte herstellen, eventuell auch in größeren oder kleineren Größen. Deren Nennung überlass' ich dann man mal meinen Nach-Rednern...

Beste Grüße aus dem Ruhrgebiet...
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo,
Blechscheren, Knabber (Nibbler) und Schlitzscheren hat fast jeder EW-Hersteller im Programm.
Wobei bei den deutschen Herstellern fast alle bei TRUMPF
www.trumpf.com die Schneidköpfe zukaufen.
Als Hersteller für Schlitzscheren gibt es DRÄCO und TRUMPF. Dazu noch GRAG aus der Schweiz(hier fast unbekannt). Fein hat den DRÄCO Kofpf und den TRUMPF Kopf im Programm. MAKITA baut eigene Scherenköpfe, auch Schlitzscheren.
Der Vorteil des NIbblers ist, dass man je nach Stempelform auf der Stelle wenden kann, je nach Kopfbauart auch quer zur Motorachse schneiden kann. Allerding immer mit Materialverlust, dafür aber beide Schnittkanten absolut verzugfrei.

MfG

H. Gürth
Alfred
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Beitrag von Alfred »

Hallo,
ich habe meine Erfahrungen mit einem drucklustbetriebenen Knabber (also Sicheln) gemacht, besonders gut kann man Bleche nach aufliegenden Schablonen rausschneiden weil man nur den runden Stempel an der Kante entlangführen muss. Dies geht mit Scheren und den Streifenknabbern nicht zu einfach. Nachteilig sind die Sicheln die mit Tempo kreuz und quer fliegen und dann überall drinnenhängen.
Gruß
Alfred
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo,
bei TRUMPF gibt es als Zubehör Spänefangsäcke die unter der Matrize montiert werden und in die dann die Späne fallen.
Teuflisch sind nur die Halbmonde aus Knabbern mit Rundstempel.
TRUMPF hat Nibbler im Programm die mit Rechteck-Stempel arbeiten, als Elektro- und Druckluftgerät. Allerdings nicht sooooo
kurvengängig wie ein Rundstempelgerät.
Grundsätzlich gilt, dass mit Nibblern nach Schablone gearbeitet werden kann.
Bei Scheren, egal welche Bauform, geht das nicht.
MfG

H. Gürth
Chris@work
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Beitrag von Chris@work »

Danke für die ausführlichen Antworten! Da ich äußerst zufrieden bin mit meinem Fein Akkuschrauber habe ich mir gerade die Fein USB 1.6 C Blechschere gekauft. Denke damit werde ich am besten zurecht kommen, vorallem da eine geradlinige Schnittkontur bei meinen Blecharbeiten wichtig ist

Gruss
Christian
Martin
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Beitrag von Martin »

Was für eine USB 1.6 C?
Kenne nur die BSS 1.6 C!

Martin
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