Frage zu HSS-Spiralbohrer

Gesperrt
Robert

Beitrag von Robert »

Hallo und guten Tag.

Da der relativ alte "HSS-Spiralbohrer" Beitrag aus der Versenkung geholt wurde und damals etwas schnell vom Thema abdriftete würde ich da gerne etwas nachfragen. Zumal ich mir die Frage selbst nicht nur einmal gestellt habe.

Gibt es Unterschiede zwischen "Guten und schlechten gewalzten HSS-Bohrer"?

Wenn ja, wie und woran erkennt man diese?

Tja, und letztendlich dieselbe Frage zu geschliffenen Bohrer.

Und dann noch generell:
Anhand welcher Merkmale in einer Produkt/Artikelbeschreibung kann ich einen qualitativ guten und/oder hochwertigen Bohrer erkennen?

Was ich selbst zu Thema gefunden habe:
http://www.werkzeug-forum.de/index.asp? ... Thread=497
Wissen müchte man zunächst einmal was wie oft mit welchem Qualitätsanspruch gebohrt wird.
Dann unterscheidet man in gewalzter oder geschliffener Qualität.
Ein generelles Hoffmann-Loblied singe ich nicht - auch nicht preislich - ,
qualitativ hochwertige Spiralbohrer zum günstigen Preis gibt´s aus etlichen Quellen.
Gibt sogar ein vernünftiges Baumarkt-Fabrikat: BBW Bayr. Bohrerwerke.


http://www.werkzeug-forum.de/index.asp? ... Thread=486
Unterscheidungsmerkmal: Sollen es geschliffene oder gewalzte Bohrer sein?
Gewalzte Bohrer sind deutlich günstiger als geschliffene.
Beide haben Vor- und Nachteile.
Wie auch immer: Beide Varianten gibt´s im Handel am preiswertesten bei PTG, Hoffmann, Format
oder Sie kaufen das gleich bei einem Hersteller wie Werkö/V+S in Königsee oder Koch/Engelskirchen.


http://www.werkzeug-forum.de/index.asp? ... Thread=454
HSS = Hochleistungsschnellstahl,
gebräuchlich sind folgende Ausführungen:
rollgewalzt (einfach,billig) geschliffe(präzise,teurer)
HSS-E d.h. mit Cobalt für VA danach kommen noch ettliche "Exoten"

Damits nicht heißt - Bitte suchen.

Aber egal was ich gefunden habe, ich habe nirgendwo was verständliches zur ersten Frage, bez. Unterschiede zwischen guten und schlechten gewalzten Bohrern gefunden.
Vor allem nichts dazu wie man die guten erkennt.

Zur Aussage aus Thread497 "qualitativ hochwertige Spiralbohrer zum günstigen Preis gibt´s aus etlichen Quellen".

Hier sei mir die Frage erlaubt: Welche Quellen?

Danke fürs Lesen.
Noch mehr Danke fürs Antworten :-)

Grüße
Robert
Martin
Beiträge: 45
Registriert: Fr 23. Jul 2004, 15:09
Wohnort: Remscheid

Beitrag von Martin »

ich gebe hier nur meine eigene einstellung weiter :

es kommt immer drauf an, wozu du den bohrer nutzen willst. meiner meining nach sind es perlen vor die säue geworfen, wenn du z.b. mit einer handbohrmaschine löcher bohrst, dafür geschliffene bohrer zu verwenden. anders sieht es aus, wenn du mit bohrständer oder auf stationären maschinen arbeitest.
für rollgewalzte bohrer gibt es einsatzgebiete, wo sie einfach nicht zu übertreffen sind. da bei ihrer fertigung kein material spanend abgetragen wird, sondern das profil gewalzt wird, ist der rollgewalzte bohrer flexibeler als ein geschliffener. beim bohren von "fratzigem" edelstahl z.b. greifen die fachleute fast ausschließlich zu rollgewalzten. ich selber kenne das aus dem behälterbau für chemiekühler (bis ca. 26m länge und 4 m durchmesser).
gute bohrer erkennt man meist schon am anschliff und an dem gesamten eindruck. oft sind auch noch cv-bohrer darunter. wenn du einen bohrer eines bekannten herstellers kaufst, kannst du eigentlich davon ausgehen, das er in ordnung ist. denn selbst wenn der ihn nicht selber macht, wird er sich wohl kaum mit minderwertiger qualität den namen kaputt machen.

wie gesagt, meine eigene meinung dazu ist, wenn du nur für den heimgebrauch ein paar löcher bohren willst (auch für gewinde) und einen bohrer universell einsetzt, dann reichen dir in dem fall ganz bestimmt rollgewalzte bohrer z.b. von werkö oder ähnlichen herstellern.
Robert

Beitrag von Robert »

Hallo.

@Martin
Du hast vollkommen recht mit deiner Aussage in Bezug auf Heimgebrauch und Bohrer.

Das Problem was ich, bin ich da allein?, habe ist mein Geld nicht für wirklich Hühner Schrott auszugeben.
Und dann das auch noch zu erkennen!?

Du schreibst "gute bohrer erkennt man meist schon am anschliff und an dem gesamten eindruck".
Einmal nicht möglich beim Online-Kauf und dann versuch das mal einem nervenden Laien wie mir mal in verständlichen Worten verständlich zu machen. Neee, lieber doch nicht :-)
Oder?

Ich suche, denke ich, nach rollgewalzten Bohrern die nicht nach dem ersten Einsatz Stumpf sind.

Ich würde gerne, Einverständnis vorrausgesetzt, 3-4 Links von Ebayanbietern hier einfügen und einfach ganz blöde fragen ob die da angebotene Ware was taugt.
Ich versichere auch das ich mit keinem der genannten Anbieter in irgendeiner geschäftlichen und/oder verwandschaftlichen Form zu tun habe.

Ich will mich bloß versichern das ich nicht den größten Mist kaufe.

Danke und Gruß
Robert

Gerne nehme ich auch Empfehlungen über Einkaufsmöglichkeiten per Mail entgegen.
Vielleicht mit Boardname dann weiß ich von wems kommt.
Ich hoffe das verstößt nicht gegen irgendwelche Regeln.
Ansonsten bitte ignorieren oder wenn möglich Beitrag löschen.
hs
Beiträge: 234
Registriert: Mi 14. Jan 2004, 19:27
Wohnort: Freden

Beitrag von hs »

Hi,

ja, ja - hier Links posten ... auch wenn es unfein ist : die Foren http://www.werkzeug-home.de oder http://5128.rapidforum.com sind für sowas sicher angenehmer.

Zu den Bohrern : 'sehen' kann man das eigentlich nicht, da man nicht in das Material hineinschauen kann.
Möchtest Du sicher gehen, dann kauf bei Industrielieferanten (z.B. Hoffmann o.ä.) oder beim örtlichen Werkzeugfachgeschäft.
Was man sehen kann : die Sorgfalt mit welcher die Bohrerbezeichnung auf dem Schaft aufgebracht wurde. Sieht das sehr fein detailiert aus, bzw. ist zus. auch ein Herstellerlogo oder genaue Bezeichnung zu sehen, dann kann man schon fast davon ausgehen, daß man was ordentliches erhält. Bei der Billigware wird oft nur 'irgendwie' die Größe und evtl. das 'HSS' eingeprägt.
Natürlich kann man evtl. auch mit Billigware prima bohren - aber da muß man halt mehr Glück haben, was gutes zu erhalten.
Die Bohrer aus den Baumärkten (die an den Wänden, nicht die vom Grabbeltisch) sind auch gut - aber überteuert. Das gibt's beim Fachhandel (oder Hoffmann, H&K, etc.) günstiger - oft werden dort auch gleich praktische Set's (z.B. 1-13mm incl. Krernlochbohrer) angeboten. Spezielles (z.B. für Alu oder Edelstahl) kauft man dann erst bei Bedarf.

Gruß, hs

[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

beides wird gebraucht, mit Vor- und Nachteilen.
Einfach oben rechts bei

Schnellsuche

das Wort

rollgewalzt

eingeben. Schon prasselt es Informationen
Robert

Beitrag von Robert »

Hallo und guten Morgen.

@Gisbert2
Ei, mit der Schnellsuche komme ich nicht weit.
Erst die "Suche in komplettem Beitrag (Volltext)"
fördert noch was zu Tage.

Hier stehen letztendlich aber genau die gleichen Probleme wie jetzt hier im Thread.
"Bohrerausstattung Metall+Stein"
http://www.werkzeug-forum.de/index.asp? ... Thread=608

Und eine Lösung bzw. eine Antwort auf die Frage:
Wie kann ich gute rollgewalzte/geschliffene von schlechten unterscheiden?! ist leider auch nicht so einfach.

Es scheint ja irgendwie auch keine durchschnittlichen Bohrer zu geben, habe ich zumindsest den Eindruck.

Auch ist es dem Endverbraucher nicht so einfach, wenn überhaupt, möglich beim gewerbl. Fachhandel einzukaufen.

Mir sei zu diesem Thema die Frage erlaubt ob jemand die Fa. BAER GmbH in 69469 Weinheim kennt. http://www.b-aer.de/

Wie sind die hier angebotenen Bohrer einzuschätzen?
Ansonsten würde ich gerne mal 2-3 ebay Links hier einstellen um einfach auch Meinungen zu den dort angebotetenen Bohrern einzuholen. Hatte ich weiter oben schon angedroht.

Oder hat jemand einen Tip wo man durchschnittliche(gibts die) Bohrerkassetten mit rollgewalzten und geschliffenen Bohrern online erhält? Oder sogar preiswert und gut.

Ich sage nicht "billig", denn billig kaufen rächt sich.

Einen schönen Tag
Robert
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

#6
Hallo-Moin, natürlich unter "Themen Suchen" rollgewalzt eingeben - da gingen mir die Hände in der Eile wohl über Kreuz.

Rein äußerlich gibt es beim rollgewalzten, oder sagen wir besser fliessgepressten, Bohrer einige wenige Kriterien, die man ggf. erkennen kann - z. B.:
1. Es gibt diese Bohrer oft mit unbehandelter Bohrerspitze (Urwaldqualität, bei der auch oft der Spitzenwinkel/Kegelmantel nicht stimmt) - einige Hersteller/Anbieter hingegen bieten diese mit nachträglich geschliffener Spitze (blank) an. Das ist besser.
2. Teilweise sind fliessgepresste Bohrer auf dem Markt, die regelrecht krumm bzw. durchgebogen sind sind. Man kann diese auf einer Planunterlage oder auf einer Glasplatte nicht hin- und her rollen. So was ist natürlich unbrauchbar.
3. Der fliessgepresste Bohrer wird ja (vereinfacht ausgedrückt) quasi aus einem Rundstab hergestellt bzw. mittels Matritze durch Deformierung verbunden mit Materialverdichtung nach vorheriger induktiver Glühung hergestellt. Sind hiernach in den Spannuten kleine "Buckel" oder "Wellen" erkennbar, so könnte dies auf einen Gefügefehler hindeuten, was schnellen Bruch zur Folge haben kann.

"Billig" sind rollgewalzte/fliessgepresste Bohrer allemal. Jedenfalls in der Herstellung. Wird z.B. im Verkauf an den Verbraucher der DIN338 rollgewalzt in 8mm in der Preisliste in einer Spanne für 0,45 bis 1,20 Euro das Stück brutto angeboten (in diversen z. B. Baumärkten noch teurer) - so liegt der Herstellungspreis beim Hersteller in der Regel bei ca. 25 - 40% dessen.

Aber trotzdem ist auch der rollgewalzte Bohrer teilweise von Vorteil. Durch den Herstellungsprozess bedingt handelt es sich um einen relativ elastischen Bohrer - also ein Werkzeug mit erhöhter Biegebruchfestigkeit. In handgeführten Maschinen bzw. Handbohrmaschinen z. B. bei Herstellung von Bohrungen in Blechen oder bei der Bearbeitung von verunreinigten Werkstoffen hat das auch Vorteile. Für Präzision und gehobene Profi-Ansprüche ist das natürlich nicht unbedingt das richtige Werkzeug, da ist der geschliffene Bohrer vorzuziehen.
Der rollgewalzte Bohrer ist halt ein "Lochmacher", was auch durch den Preis dokumentiert wird.

Baer kenne ich persönlich nicht, fragen Sie doch mal was es für eine Marke ist.
Manch ein Anbieter freut sich doch, wenn er sagen kann: Es ist (z. B.) ein Werkö, ein PTG, ein Koch ...

Problematischer Einkauf beim Fachhandel? Ja, das war früher die Regel, gibt´s auch heute noch. Der Händler freut sich natürlich nicht unbedingt, wenn er 2 rollgewalzte Bohrer, 1 Gipserbecher und 1 Bogen Schmirgel an einen nichtgewerblichen Endverbraucher berechnen bzw. verkaufen darf. Aber ansonsten kann ich nur begrüssen, dass meiner Erfahrung nach der Fachhandel umdenkt und auch den nichtgewerblichen Endverbraucher bedient. Wenn ich schon mal Handwerkzeug oder Elektrowerkzeug brauche, gehe ich zu einem meiner 4-5 Händler - keiner wehrt sich dagegen, mir was verkaufen zu müssen. Und dieses Umdenken ist auch gut so - sonst verliert der Fachhandel immer mehr.

So - Mittagspause. :-)


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