PUR-Heißklebepistolen

Gesperrt
Matthias

Beitrag von Matthias »

Neben den "klassischen" Heißklebepistolen gibt es von einigen Herstellern auch Heißklebepistolen für PUR-Klebstoff (Polyurethan-Klebstoff), wie z.B. die Metabo Power Glue Plus PK 14-4 oder die Steinel PURGLUE 50.
Kennt jemand die genauen Vorteile (oder evtl. auch Nachteile / Grenzen) dieses Systems oder hat Erfahrungen hiermit? Metabo spricht von einem "professionellen Heißklebesystem" oder "hervorragenden Eigenschaften" gibt aber z.B. keine konkreten Festigkeitswerte für die Verbindungen an. Liegen diese über denen der normalen Heißkleber?
patrick
Beiträge: 8
Registriert: So 4. Apr 2010, 09:45
Wohnort: speyer

Beitrag von patrick »

Zu den Vor- oder Nachteilen dieses Systems kann ich nichts sagen, wohl aber zum PUR.
Die üblichen Heißklebepistolen verwenden einen thermoplastischen Kunststoff als Klebemasse. Ein Thermoplast läßt sich durch Wärme erweichen und erstarrt bei Abkühlung wieder.
Polyurethan ist ein Duroplast. Duroplaste sind voll vernetzt und lassen sich durch Wärme nicht erweichen.
Wie ich im Netz gefunden habe, liegt der PUR Klebstoff in einer 50 Gramm Kartusche vor. In dieser Kartusche werden also wohl die Ausgangsprodukte für die PUR Herstellung getrennt vorliegen. PUR entsteht bei einr Reaktion von einem Alkohol mit einem Isocyanat. Unter Hinzugabe von Wasser bildet sich bei der Reaktion CO2, welches das PUR aufschäumt. Vgl. Bauschaum.
Die Wärme der Heißklebepistole dient nur dazu, die Reaktion schneller ablaufen zu lassen.

Ich kann mir schon vorstellen, daß ein PUR Klebstoff höhere Festigkeitswerte hat, als eine Klebepistole mit thermoplastischem Klebstoff.
Aber gerade bei Klebstoffen ist es so, daß diese immer auf das zu klebende Material abgestimmt werden müssen.
Schade ist hier, daß der PUR Klebstoff nicht für PP, PE, Styropor und Silikon verwendet werden kann. Chemisch gesehen leuchtet dieses ein, trotzdem ist es schade, da diese Kunststoffe zu den am meisten verwendeten Kunststoffen gehören.

Patrick
Gesperrt