HSS-Spiralbohrer

[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Wer kennt sich mit HSS Spiralbohrern aus- da muß es doch Unterschiede geben wenn ich die Sortimente im Baumarkt sehe (billig) und doch steht HSS auf der Verpackung- im Internet stieß ich auf eine Fa. LÖHER aus Remscheid mit HSS Bohrern CBN geschliffen, wer hat Erfahrung?
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

HSS = Hochleistungsschnellstahl, gebräuchlich sind folgende Ausführungen: rollgewalzt (einfach,billig)
geschliffe(präzise,teurer) HSS-E d.h. mit Cobalt für VA
danach kommen noch ettliche "Exoten"

CBN ist ein sehr harter Werkstoff und für normale Bohrarbeiten überhaupt nicht gedacht.
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Komme erst jetzt zu einer kurzen Stellungsnahme zu Beitrag der Wörnervertriebsgesellschaft. Hoffentlich habe die nichts mit Metallzerspanung zu tun, sonst wäre der Hinweis CBN peinlich. Die Fa. Löher Remscheid hat als erster die Schleifmethode des CBN Schliffs für Spiralbohrer entwickelt (sogar wie glaube der einzige der mit diesen speziellen Scheifen die Bohrer berabeitet. Mittlerweile werden auch Blechschälbohrer, Senker etc. von verschiedenen Herstellern mit CBN Scheiben bearbeitet. Ich wollt damals nur wissen, ob jemand mit den CBN geschliffenen Bohrern Erfahrung hat. ???
schnuff

Beitrag von schnuff »

Hallo Ernst,

Du hast natürlich recht das CBN (Cubisches Bornitrid) zum Schleifen von Bohrern und anderen Werkzeugen aus HSS verwendet wird.
Aber was ich ebenso sicher weiß, ist dass es CBN-Drehmeisel und -Fräser gibt. Man spricht dabei vom sogenannten Hartdrehen und -Fräsen. Die Bearbeitung kann trocken erfolgen. Das hat interessante Umweltaspekte, da keine Schleifschlämme anfallen die als Sondermüll zu entsorgen sind. Es gibt auf alle Fälle auch Wendeschneidplatten die mit CBN beschichtet sind. Diese können in spezielle Wendeschneidplattenbohrer eingesetzt werden. Somit ist Bohren mit CBN auf keinen Fall auszuschließen. Nur bezweifle ich dass es häufig gemacht wird.

Ich selbst habe ein paar Sondergrößen (Gewindekernlochbohrungen), konnte bisher keinen Unterschied zu anderen hochwertigen HSS-Bohrern feststellen, kann Dir aber gerne den theoretischen Vorteil erläutern. Dabei können wir auch auf Deine erste Frage zu den Unterschieden bei HSS-Bohrern eingehen.

HSS (Hochleistungs Schnellarbeits Stähle) sind grundsätzlich hochlegierte Kohlenstoffstähle mit 0,6 bis 1,6% Kohlenstoffstahl. Die wichtigsten Legierungsbestandteile sind dabei Co (Cobalt 2-16), Cr (Chrom 4%), Mo (Molybdän 0,7-10%), V (Vanadium 1,4-5%) und W (Wolfram 1,2-19%). Sie sind bis ca. 600° C wärmebeständig und erreichen Härtegrade von 62-65 RC (Rockwell). Für Bohrer gelten typischerweise folgende Werkstoffe:


Normale Wendelbohrer

Für Leichtmetalle ? Werkstoff-Nr.: 3318 (12%W, 1%Mo, 2%V)
Für Guss, Hartguss ? Werkstoff-Nr.: 3318, 3343,3346
Für Stahl ? Werkstoff-Nr.: 3343 (6%W, 5%Mo, 2%V) , 3346 (2%W, 9%Mo, 1%V)

Hochwertige Wendelbohrer mit verstärkter Seele

Für Guss, Hartguss ? Werkstoff-Nr.: 3302 (12%W, 1% Mo, 4%V)
Für Stahl ? Werkstoff-Nr.: 3357 (18%W, 0%Mo, 2%V) , 3255 (18%W, 1%Mo, 2%V, 5%Co)

Nicht mehr ganz aktuell und leider nur schöne Theorie. Oder hat einer von Euch schon mal nen Bohrer oder Satz gekauft bei dem die Werkstoffnummer angegeben war.

Nun aber noch kurz zu den Vorteilen des CBN-Schleifens bei HSS-Werkzeugen. Wie Ihr sehen könnt, sind da ziemlich harte Legierungsbestandteile drin. Diese lagern sich aber nicht völlig gleichmäßig im Gefüge der Legierung ab, sondern bilden oft kleine harte Nester. Wenn man die Legierung nun mit zu weichen Schleimitteln schleift, wird der Stahl rund um die Nester abgetragen, die harten Nester aber nicht. Irgendwann ist so wenig Stahl zum Halten des Nestes da, dass das ganze Nest aus der Legierung herausgerissen wird. Das ganze spielt sich in Größenordnungen ab dass es mit dem Auge keinesfalls zu sehen ist. Übrig bleibt ein Werkzeug mit lauter Mikrolöchern an der Oberfläche und nur wenigen harten scharfen Nestern, die die Standzeit günstig beeinflussen. Nimmt man harte Schleifmittel wie Diamant oder CBN (zweithärtestes Material) werden auch die Nester selbst geschliffen und man erhält eine glattere Oberfläche mit mehr sehr harten Nestern. Diese so geschliffenen Bohrer haben längere Standzeiten.

Hoffe Dir etwas weiter geholfen zu haben, schnuff
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Habe das Thema erst heute gesehen: Also, CBN-geschliffen bezieht sich bei Löher-Bohrern, auf den Fertigungsprozess selbst. Mit CBN, also Bornitrid-Schleifscheiben, wird der Bohrer gefertigt (bei Drehmeisseln usw. bezieht sich CBN auf den Schneidstoff selbst). Außerdem haben Löher-Bohrer einige Qualitätsfeinheiten, die Grossserienfabrikate weniger haben: Individueller Spitzenanschliff (besonders verschleissarm), individuelle Spannut und Spirale jedem Ø angepasst. Wenn´s ums Bohren geht gehört Löher mit zu den Hühner Spitzenfabrikaten. Seht euch mal die Internet-Seiten an:

http://www.people.freenet.de/getcutting ... xhome.html
Bernd
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Beitrag von Bernd »

Hallo,
wie schleift man Bohrer am besten? Ich will ja meinen Bohrer nicht gleich wegwerfen, wenn er stumpf ist. Hat jemand ein paar Tips, wie und mit welcher Schleifscheibe man sowas macht?
Gruß
Bernd
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Von Hand schleifen geht zwar, aber man macht sich hierbei schnell den Spitzenwinkel, den Freiwinkel und die ganze Geometrie kaputt. Zumal ja auch ausgespitzt werden muss. Das ist im "Handbetrieb" nicht ganz einfach. Wenn Sie ein Händchen für´s Schleifen haben, dann mit feiner Silicium- oder CBN-Schleifscheibe im Nasschliff.+++ Wenn öfter Bohrer geschliffen werden sollen, dann gehen Sie mal in ein Werkzeugfachgeschäft und lassen sich z. B. den sogenannten "DRILL-Doktor" zeigen und erklären. Gab´s vor 5 Jahren (als ich meinen kaufte) sowohl als Vorsatz für die Bohrmaschine und auch als eigenes Maschinchen. Habe damals 80 DM dafür bezahlt. Funktioniert für alle Bohrer von ca. 2,5mm bis ca. 12/13mm einfach und wirkungsvoll. Erzeugt einen fast neuwertigen Spitzenanschliff - nur die Ausspitzung (damit es leichter bohrt) macht er leider nicht.
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo, habe gerade im Internet nach so einem Drill doctor geschaut, unter www.schniedenharn.de wird so was angeboten für ? 249,. + Mwst. Bringt meiner Meinung nach nur was für Betriebe als privater kann man viel Bohrer dafür kaufen.
mfg. Tobi
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Tja, da könnt Ihr mal sehen, wie die deutschen Händler kalkulieren. Das Ding kostet beim Hersteller für JEDERMANN kampflos:

ca. 150 US$ (siehe: http://www.drilldr.com/ )

Preise vergleichen!!! Auch hier in Deutschland mehrere Anbieter anfragen! Die haben alle genügend Händlerverkaufsspanne um ein ordentliches Angebot zu machen!.

Klar gibts billige Bohrer: die rollgewalzten Bohrer als Centware, 3-5 Bohrungen machen diese Lochmacher, teilweise außerhalb der Toleranzen, dann wegschmeissen. Auf Dauer gesehen, wenn man mehr als 7 Bohrungen im Jahr fertig, lohnt sich ein Schleifgerät immer. Es gibt auch noch preiswertere Varianten, z. B. zum Anbau an einen Schleifbock. Ist mit Führungsschablone bzw. Matritze. Weiss nur leider den Hersteller nicht mehr.

Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo,
wer seine Bohrer unbedingt selber schärfen möchte und es nicht weiß wie`s geht, kann
dieses in der Zeitschrift "Oldtimer Praxis" Ausgabe 7/1994 nachlesen. Hier beschreibt Hermann Rauh eingehend, wie der Heimwerker seine Bohrer selber schärfen kann. In der Ausgabe 6/1994 schreibt der gleiche Autor etwas über Schleifböcke, die u.a. für`s schärfen der Bohrer gebraucht werden können.
Diese Zeitschriften bekommt man bestimt noch bei der VF Verlagsgesellschaft mbH oder auch eventuell bei Ebay.
Gruß Jürgen
Gesperrt