Benzin-Kettensäge! Welche?

[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hi Ihr Werkzeugliebhaber!

Ich bin wohl der Erste mit einer Kettensägen-Frage!
Nun gut:

Ich bin auf der Suche nach einer Benzin-Kettensäge Schwertlänge ca. 38-40cm (max. 45cm).

Ich brauche sie für den Wald um Brennholz zu sägen;
Allerdings nur für Holz was schon liegt.

Welchen Hersteller bevorzugt ihr?
Welcher in Hühner Schrott?

Ist Stihl besser als Husqvarna?

Gibt es (Saison-)Zeiten in denen Kettensägen auch von Markenherstellern billiger angeboten werden?
Wo kauft ihr ein? Online oder beim Händler um die Ecke?

Soll ich auf einen Katalysator wert legen?

Warauf muss ich unbedingt achten?

Vielen Fragen und hoffentlich viele Antworten!!!

Vielen vielen DANK im Voraus

Gruß Ralf
Matthias

Beitrag von Matthias »

Endlich mal ne interessante Frage! ;-)

Zunächst einmal ist die Frage, ob denn nun Stihl oder Husqvarna die besseren Sägen baut, genau so schwer oder unmöglich zu beantworten wie die hier im Forum schon ausführlich diskutierte Frage nach DEM besten Werkzeughersteller.
Beide Firmen bauen erstklassige Maschinen und sind daher auch die bei den Profis (sprich Waldarbeitern) am meisten verbreiteten Fabrikate. Als dritter noch relativ bedeutender Hersteller ist noch Sachs-Dolmar zu nennen, aber die Verbreitung ist meines Wissens nicht so hoch wie bei Stihl und Husqvarna. Absatzzahlenmäßiger Marktführer müßte weiterhin Stihl sein.
Aus meiner Erfahrung ist bei den Waldarbeitern die Entscheidung über die Wahl der Motorsäge meist davon abhängig, welches Fabrikat (also Stihl, Husqvarna oder evtl. auch Dolmar) der nächstgelegene Händler führt, da bei täglichem Gebrauch -natürlich neben der vorausgesetzten Qualität und Zuverlässigkeit einer Maschine- vor allem die schnelle Ersatzteilversorgung sowie Reparaturmöglichkeit wichtig ist. So kommt es oft, dass in einem bestimmten Gebiet / Forstamt fast alle Waldarbeiter z.B. entweder mit Stihl oder mit Husqvarna arbeiten, zumals wenn der entsprechende Händler auch noch Rabatte für die Mitarbeiter eines Forstamtes gewährt, was oftmals der Fall ist.
Wenn du also noch unentschlossen bist, würde ich mich an deiner Stelle erst mal bei den Händlern in deiner Nähe umschauen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Auch die Fachliche Beratung -gerade bei "Anfängern"- ist sicherlich ein großer Vorteil gegenüber online-Kauf.
Da die schnelle Ersatzteilversorgung bei dir aber nicht von so großer Bedeutung sein dürfte, und das Händlerargument vielleicht nicht ganz so wichtig ist, lohnt sich aber auch mal der Blick zu Ebay. Tlw. sind die Sägen hier recht günstig, nur du solltest vorher genau wissen, welche Säge (Größe usw.) du brauchst und was diese regulär kostet.
Zusammenfassend kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass du bei Stihl und Husqvarna nichts verkehrt machen kannst, jedenfalls was die Qualität angeht. Du solltest dich nur nicht dazu verleiten lassen, eine zu große Säge zu kaufen, nach dem Motto "mehr Leistung ist immer gut". Eine handliche Säge in der 3 - 3,5 kW-Klasse dürfte völlig ausreichen und ist wesentlich angenehmer im Handling. Zu Dolmar kann ich persönlich nichts sagen, vom Hörensagen her müßten die aber auch o.k. sein. Von billigen Baumarktteilen würde ich auch bei nur gelegentlicher Nutzung die Finger lassen, diese Maschinen sind i.d.R. bei gleicher Leistung deutlich schwerer, die Haltbarkeit ist schlecht und die Ergomonie und Handhabung meist besch...eiden.
Für Privatleute, die ihre Motorsäge nicht jeden Tag nutzen bietet z.B. Stihl eine eigene Linie von "Mittelklasse-Sägen" an, die im Vergleich zu den Profimaschinen gleicher Leistung um einiges günstiger sind. Diese Baureihe ist qualitativ auch sehr gut; die Ausstattung ist etwas spartanischer und das Leistungsgewicht etwas schlechter. Wenn du also auf Details wie Griffheizung, Kettenschnellspannung oder Dekompressiosventil verzichten kannst, würde ich dir diese Sägen (Modellbezeichnung je nach Grösse 290, 310 oder 390) empfehlen.
Bei der Frage nach dem Katalysator gibt es auch keine eindeutige Antwort. Dagegen spricht, dass es zum einen bisher nur sehr wenige Modelle mit Kat gibt, zum anderen dass diese nochmal um einiges teurer und etwas schwerer sind (Aufpreis bei Stihl z.B. über 100,- Euro, Mehrgewicht etwa 400g). Da muss dann jeder selbst entscheiden, ob ihm sein Umweltgewissen dies wert ist. Allerdings sind natürlich die Abgase auch für den Anwender selbst -der zwangsläufig immer in Auspuffnähe arbeitet- weniger schädlich.
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo,

ich würde Dir zu einer Solo raten. www.solo-germany.com

Selbst habe ich 2 Solo und 1 Stihl.
Qualitativ sind beide Geräte einfach super.
Die Solo sind nur einiges preiswerter.
Für Deinen Einsatzzweck reicht eine Semi-Profisäge vollkommen aus.
ZB die Solo 639 oder 645 wären hier zu empfehlen. Sind serienmäßig mit 38cm Schwert ausgerüstet ( andere Schwerter bekommst Du problemlos bei jedem Händler )

Gekauft habe ich die Sägen beim Händler, wobei ich auf meinen Solo-Händler erst durchs Internet aufmerksam wurde.
Solo fertigt alle Geräte übrigens in Sindelfingen bei Stuttgart.

Gruß
Joggi

PS: von Husquarna würde ich Dir abraten, nicht wegen der Qualität der Husauarna Sägen, aber wegen der auch zum selben Konzern gehörenden Partner-Sägen ( Baumarkt-Segment ), die sind nämlich wirklich nur Müll...
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo!

@Matthias
Danke für die sehr ausführliche und interessante ;-) Antwort!

Ich weiß natürlich, dass es keine generelle Antwort geben wird und auch nicht geben kann. Ich will auch gar keine lange Diskussion lostreten....

Da bei mir ein Stihl- und Husqvarna-Händler ganz in der Nähe sind wird wohl der Service entscheiden, da was ich so insgesamt gehört habe (und du unterstreichts das ja) gibt es wohl keine Qualitätsunterschiede.

Der Service ist wichtig, ich mag nicht blöd angemacht werden, ... nicht beim Kauf und auch nicht wenn das Ding kaputt ist.
Ich habe zwar Zeit was die Reparatur angeht, aber es soll ja auch g'scheit gemacht werden. Beim Onlinekauf kann ich halt nicht ohne schlechtes Gewissen zum Händler in meiner Nähe gehen, um die Säge reparieren zu lassen.

Leihweise habe ich schon mal mit einer alten Sachs-Dollmar (silbernes Gehäuse ich glaube eine 106er ??) gearbeitet. Diese Maschine hat einen sehr schönen Durchzug, auch ohne Drehzahlorgien zu blasen. Haben die neuen aktuellen Sägen von Sachs-Dollmar auch noch "mehr Hubraum" wie die Anderen?

Ich glaube die MS 390 könnt mir gefallen. Ist genauso schwer wie die MS 290 und MS 310, ebenso robust, aber mehr Leistung und Hubraum.

@joggi
Auch dir besten dank. An Solo hab ich nach gar nicht gedacht. Ich kuck mal auf der Homepage...
Wobei ich wohl doch eher zu Stihl tendiere, ist aber nur ein Gefühl aus dem Bauch...

Gruß Ralf
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hallo Ralf, habe selber bereits mit Stihl und Husquarna Profisägen gearbeitet, und einigen Billigteilen. Besitze Stihl 036er und 066er.
Verwendungszweck ebenfalls vorallem Windbruchaufbereitung.
Husquarna habe ich beim THW benutzt.
Als Einsteiger unbedingt einen Fachhändler aufuschen, anfangs ergeben sich immer mal wieder irgendwelche Probleme, und den einen oder anderen Tip hat der meistens auch noch auf Lager. Dort kann man auch gleich das passende Zubehör, wie die Schutzkleidung mitkaufen. Auch Gelegenheistnutzer sollten unbedingt mindestens Schnittschutzhose und Helm/Gehörschutz haben, kostet auch nicht die Welt.
Wenn es finaziell möglich ist, eines der Profimodelle kaufen, die sind doch deutlich besser als die Semi-Profimodelle. Grade bei Windbruch sollte die Maschien auch nicht zu schwach sein, zwar ist das Anfangs etwas anstrengender, dafür kommt dann nicht nach kurzer Zeit der Wunsch nach mehr Leistung auf.
Mit der 066er zu Sägen ist wegen des deutlich besseren Anti-Vibrations-Systems und des Durchzuges eigentlich angenehmer, obwohl die Säge schwerer ist.
Für einen Einsteiger aber sicher überdimensioniert.

Deine Wahl mit der 390er ist sicher gut, ich würde dir aber noch einen Blick auf die MS360&361 aus der Profireihe nahelegen. Schnittlänge 40cm ist völlig ausreichend. Meine 036er (jetzt MS360) hat bis jetzt noch nie Ärger gemacht, bin sehr zufrieden.
Manuel
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Registriert: Mo 13. Okt 2003, 15:25
Wohnort: Ostercappeln

Beitrag von Manuel »

da kann ich matthias nur beipflichten :)
aber Jonsered wären auch einmal einen Blick wert!!
[gelöscht]

Beitrag von [gelöscht] »

Hi!

Danke für die Antworten!!

Ralf Köhler
dolmar-s
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Registriert: Mo 21. Jun 2004, 11:39
Wohnort: Haaren

Beitrag von dolmar-s »

Als Dolmar-Fan und Sammler möchte ich Stihl, Jonsered und Husqvarna hier nicht so einsam stehen lassen. Dolmar baut und entwickelt die Maschinen noch selbst in Hamburg und sie haben sich über Jahrzehnte bewährt, deutsche Wertarbeit also
Corn
Beiträge: 157
Registriert: Fr 13. Jan 2006, 12:13
Wohnort: Höchst

Beitrag von Corn »


Natürlich ist Dolmar nicht unbedingt schlechter als Stihl.
War am Donnerstag und Freitag auf der 14. KWF Tagung in Groß Umstadt (Forstmesse) am ´Stand von Dolmar ist mir aufgefalle, dass die, glaube ich, mit Makita zusammen arbeiten.
Dolmar ist wesentlich kleiner und Unbekannter als Stihl oder Elektrolux ( die stelle die Husqvarna un die Jonsreds her). Dementsprechend gibt es weniger Service Stützpunkte und Händler und das ist nunmal wichtig wen mer sich für eine Entscheiden soll !

MFG Corn
dolmar-s
Beiträge: 6
Registriert: Mo 21. Jun 2004, 11:39
Wohnort: Haaren

Beitrag von dolmar-s »

Stimmt, Dolmar ist zur Zeit ein Teil von Makita so wie sie auch schon mit Sachs zusammen gearbeitet haben. Nun, Sachs hat sich verabschiedet und Dolmar brauchte einen neuen Partner. Dolmar besteht schon über 75 Jahre und das in Deutschland. Bisher haben sie wirklich gute Maschinen gebaut doch auch Kunststoff hat, wie bei Stihl den Alu-Druckguss verdrängt, was nicht unbedingt schlecht sein muss.
Dass es angeblich weniger Service-Stützpunkte geben soll mag für bestimmte Regionen gelten: Stihl hat mehr in Süddeutschland, Dolmar mehr im Norden.
Gesperrt